Astor

Eine Disko ist definitiv kein Kino, und genau das haben wir an einem Samstagabend im Januar, tief unter den Kölner Ringen, live und in Farbe erlebt. Wir tauchten in den Film „Lisbeth, mein Lisbeth“ ein, ein cineastisches Abenteuer über zwei Seelen in einem Atomschutzbunker – mit Verspätung, versteht sich. Achim Dunker und Tobias Leveringhaus rissen uns mit in eine Nacht, wie sie Köln noch nicht gesehen hat. Vor einem prall gefüllten Saal mit 70 Leuten zündeten wir ein Feuerwerk aus Diskussionen: Von Guerilla-Kino-Geheimnissen bis hin zur glorreichen Kinovergangenheit der Kölner Ringe. Und dann das: Techno-Jünger trifft Filmfreak – ein Clash der Subkulturen, den es in Köln so noch nicht gegeben hat.

Zum Warm-up gab’s einen Welcome-Drink und die Chance, sich von Achim Dunkers „Üble Gegend“ auf der großen Leinwand oder an den Monitoren im Obergeschoss fesseln zu lassen. Nach dem Filmgenuss von „Lisbeth, mein Lisbeth“ kam das Sahnehäubchen: ein tiefgehendes Q&A mit dem Star des Abends, Frederick F. Günther, bei einem kühlen Kölsch. Und ehe man sich’s versah, verwandelte sich das Guerilla-Astorkino flugs zurück in einen der heißesten Technoclubs der Stadt. Wer sagt, man kann nicht beides haben – Kino und Party?

Urania